Narzisstische Kränkung oder emotionale Verletzlichkeit?

Was sind die Unterschiede?

 

 

Narzisstische Kränkungen oder emotionale Verletzlichkeit werden oftmals miteinander verwechselt. Hochsensible werden oft als Mimosen verspottet, sie sollen sich doch nicht alles zu Herzen nehmen. Doch was ist überhaupt emotionale Verletzlichkeit und worin unterscheidet sie sich von der narzisstischen Kränkung, die mit so vielen negativen Reaktionen in Beziehungen einhergeht?

Verletzlichkeit macht Hochsensible stark. Das habe ich in meinem letzten Artikel behauptet. Doch sie wird in unserer Gesellschaft oft mit Schwäche verwechselt. Verletzlichkeit ist in Wahrheit unsere Schönheit. Doch Verletzlichkeit ist nicht dasselbe wie Kränkbarkeit. Ein gekränktes Ego fühlt sich schnell verletzt, weil es tief in sich einen Mangel spürt.

In diesem Artikel und Video zeige ich Dir, wie Du Verletzlichkeit von Kränkbarkeit unterscheidest und welche negativen Einflüsse Narzissten in Deinem Berufs- u. Privatleben haben können. Wenn Du ihr empfindliches Ego beleidigst, wirst Du schon bald die toxischen Auswirkungen der narzisstischen Kränkung zu spüren bekommen.

 

Narzisstische Kränkungen erkennen

 

Die Bereitschaft zur Kränkbarkeit ist eine Eigenschaft von emotional unreifen Menschen, insbesondere von narzisstischen Persönlichkeiten. Kränkbarkeit entseht oft schon bei kleinen Anlässen, denn unter der Oberfläche ist bereits die tiefe Selbstwertproblematik da, die in der Kindheit als Grundstein gelegt wurde.

Wenn wir die Biografien von narzisstischen Persönlichkeiten analysieren, finden wir häufig Elemente von emotionaler Vernachlässigung durch die Eltern, emotionaler Kälte (z.B. durch Kriegstraumatisierung) oder leistungsfixierte Eltern mit wenig oder keiner emotionaler Fürsorge für die Kinder.

Dies hinterlässt tief im Unterbewusstsein ein Gefühl von innerer Leere, die durch ständige Bewunderung und der Entwicklung eines grandiosen Selbstbildes, betäubt werden soll. Tief drinnen ist da also das nagende Gefühl, nicht gut genug zu sein, der Zweifel am eigenen Selbst, die Härte, die durch empathiearme Eltern an das eigene Ich weitergegeben wurde. Und dieses Ich ist sehr instabil und ständig auf die Zufuhr von Aufmerksamkeit und Interesse von außen angewiesen.

Diese nagende Ungewissheit führt auch bei kleinsten Anlässen zu Kränkbarkeit, auch wenn das Umfeld in keiner Weise eine Kritik oder einen Angriff (wie vom Narzissten empfunden) geäußert hat.

Kränkbarkeit ist der ideale Aufhänger für emotionale Dramen, familiäre Konflikte und Unterwerfungsgesten in Firmen. Dies wiederum ist ein Teil der Strategien, die Energievampire benutzen, um die Energien von Menschen aus ihrem Umfeld an sich zu binden.

 

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Auslöser von narzisstischer Kränkbarkeit

 

Emotionale Kränkungen entstehen oft schon bei kleinen Anlässen und werden von den beteiligten Partnern, Kindern und Freunden als belastend und schwierig empfunden. Folgene Punkte können Kränkbarkeit auslösen:

  • mangelnde Beachtung oder Respekt
  • anderer Meinung sein
  • Kritik ist tabu, auch konstruktive Kritik
  • Trennungen von einem Narzissten
  • sich nicht den Erwartungen gemäß verhalten
  • Wünsche und Bedürfnisse nicht von den Lippen lesen
  • das Gefühl, jemand könnte besser / kompetenter / hübscher sein

 

 

Folgen von narzisstischer Kränkbarkeit

 

Die mimosenhafte Kränkung findet zunächst im Inneren des Narzissten statt und kann sich entweder sofort zeigen oder mit Verzögerung. In jedem Fall wird es die Beziehung vergiften. Auch wenn Du es noch nicht bemerkt hast: Der Narzisst oder die Narzisstin überlegt sich genau, wie Du (als Quelle der Kränkung) bestraft oder zur Rechenschaft gezogen werden sollst. Deshalb ist ein erstes Warnzeichen, dass Du Dich wie auf einer Anklagebank vor Gericht fühlst. Plötzlich musst Du Dich verteidigen.

Vielleicht hast Du schon mal versucht, einen solchen Konflikt zu lösen. Oftmals müssen wir dann feststellen, dass jeder Versuch einer Aussprache oder Versöhnung zu weiteren Attacken führt, die nur einem Ziel dienen: Du sollst Dich unterwerfen und „Deinen Fehler“ einsehen. Ein Gespräch auf Augenhöhe ist nicht möglich.

 

  • es ist oft keine Versöhnung möglich, nur eine Unterwerfung
  • irrationale Vorwürfe, seltsame Verwicklungen und Gesprächsverläufe
  • emotionale Überreaktionen: Weinerlichkeit, Wutanfälle, Anklageschriften, Vorwürfe
  • es wird von Dir eine Entschuldigung erwartet oder eine Zustimmung für Dein „unmögliches Verhalten“
  • kalte Aggression oder Rache als Strategien, um wieder Macht und Selbstsicherheit spüren zu können
  • es kommt zu „unverzeihlichen“ Beziehungsabbrüchen oder Beleidigtsein

 

Narzissmusfalle

 

  • Bestrafung durch Nichtbeachtung, nicht mehr reden in der Familie (z.B. als Reaktion einer narzisstischen Mutter auf ein Kind, das ihre Erwartungen nicht erfüllt)
  • Du fühlst Dich durch die provozierte Nichtbeachtung als Partnerin oder Freund völlig verunsichert und versuchst durch Gespräche, Entschuldigungen usw. alles wieder gut zu machen
  • Abwertung durch Aufwertung
  • „Du hast ja gar keine Ahnung, wie sehr Du mich verletzt hast. Du musst Dich entschuldigen“
  • Du erlebst Spaltungen und Trennungen in Freundschaften in Familien
  • üble Nachrede oder Intrigen in der Firma / in der Nachbarschaft / bei Verwandten / Behörden

 

Fazit: Kränkbarkeit ist nicht dasselbe wie Verletzlichkeit

 

Die für Narzissten typsiche Kränkbarkeit ist eine toxische Reaktion auf Verhaltensweisen anderer Menschen, die das künstliche Selbstbild eines Narzissten in Frage stellen oder Bewunderungswünsche nicht erfüllen. Kränkbarkeit ist eine Form von emotionaler Erpressung, um andere zum gewünschten Verhalten zu führen.

Doch bedeutet dies im Umkehrschluss, dass wir unsere eigene Verletzlichkeit nicht mehr zeigen sollen? Dazu gehe ich im 2. Teil des Arikels auf die wertvolle Bedeutung der Verletzlichkeit in Beziehungen tiefer ein.

Viele Hochsensible sind sogar verwirrt und halten sich selbst für den Narzissten, wenn sie sich noch nicht im Klaren darüber sind, wer wer ist. Denn auch Hochsensible haben oftmals ein angegriffenes Selbstwertgefühl.

 

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Verletzlichkeit im Dienst der Herzöffnung

 

Eine emotionale Verletzlichkeit, die nicht ins narzisstische Spektrum gehört, hat eher mit Herzöffnung zu tun. Sie öffnet die Schleusen für authentische Gefühle, Nähe und seelischer Intimität. Sie führt zu Versöhnung, Annäherung und Gesprächen auf Augenhöhe.

Verletzlichkeit bedeutet nicht, andere für unsere eigenen Gefühle verantwortlich zu machen oder die Verantwortung abzugeben. Insbesondere die kleinen Gesten im Alltag, Unfreundlichkeit der Nachbarn oder Unachtsamkeit von Freunden können, wenn Du alles auf Dich beziehst, schnell zu einer Quelle von verletzenden Gefühlen werden, doch dahinter verbirgt sich oftmals ein angegriffenes Selbstwertgefühl, das Dich Deine Welt durch einen Wahrnehmungsfilter verzerrt wahrnehmen lässt.

Verletzlichkeit und Vulnerabilität in einer Beziehung bedeuten, sich vollkommen auf die Beziehung einzulassen, Dein Herz zu öffnen und die vielfach gefürchtete Abhängigkeit zuzulassen. Diese Öffnung kann eine Einladung sein, um Unterstützung, Verständnis und Nähe zu erfahren. Doch das geht natürlich nur, wenn Dein Gegenüber genügend Empathie hat, um Deine Verletzlichkeit nicht als emotionale Erpessung falsch zu verstehen.

Mehr dazu schreibe ich in meinem ausführlichen Blogartikel über Verletzlichkeit und Hochsensibilität. 

Verletzlichkeit, Feinfühligkeit

 

 

Gelassen leben mit Hochsensibilität

 

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Ich freue mich darauf, Deinen Text zu lesen.

Sylvia Harke

Sylvia Harke

Hallo, Du liest hier meinen Blog zum Thema Hochsensibilität. Ich bin Buchautorin, selbst hochsensibel, Coach und Dipl.-Psychologin. Ich arbeite freiberuflich als Seelen-Dolmetscherin und Schriftstellerin. Mit einer selbständigen Tätigkeit verwirkliche ich meinen Traum von einem selbstbestimmten, kreativen Leben. Ich schreibe über Hochsensibilität, Sensitivität, Erfolg, Beziehungen, Talententwicklung, Kreativität, Selbstverwirklichung und Psychologie.

Hier erfährst Du mehr über mich und meinen persönlichen Weg.

Dein inneres göttliches Kind

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