Interview mit Alexandra Lutz, Begleiterin von Hund und Mensch, Tierkommunikation

F: Stelle Dich doch bitte kurz unseren Lesern vor. Wer bist Du? Was machst Du?

A: Ich heiße Alexandra Lutz, bin 46 Jahre alt, komme ursprünglich aus Mönchengladbach und wohne  jetzt im Raum Karlsruhe. Ich bin ein Mensch wie jedermann, außer dass ich deutlich mehr Dinge wahrnehme und fühle als andere Menschen. Hauptberuflich arbeite ich im Vertriebs-Innendienst, nebenberuflich bin ich als psychologische Begleiterin für Mensch und Hund tätig – woran mein Herz hängt.  Ich biete regelmäßig Fantasiereisen zur Entspannung und zum Lösen von Blockaden an und natürlich auch Coaching und Energiearbeit für Einzelne. Privat nutze ich viel Zeit, um an der frischen Luft zu sein und das mit Vorliebe mit meiner Hündin Lotte. Mit ihr mache ich Hundesport und leite im Hundeverein eine Welpengruppe. Dort lernen die Hunde über das Spiel Sozialverhalten. Die Menschen lernen etwas über das Verhalten ihres eigenen Hundes und somit auch viel über sich selbst.

F: Liebe Alexandra, wie hast Du davon erfahren, dass Du hochsensibel bist?

A: Als Kind habe ich schon gemerkt, dass ich etwas anders getickt habe. Zum Beispiel hatte ich als Kind im Alter von 10 Jahren im Keller meines Elternhauses das Gefühl, als wäre jemand anwesend und würde mich beobachten. Dabei fühlte ich mich bedrückt. Damals konnte ich meine Empfindungen nicht einordnen und dachte, ich hätte überreagiert. Als meine Befindlichkeit immer intensiver wurde, erzählte ich meine Großmutter, dass es mir im Keller nicht wohl war. In diesem Augenblick wurde sie ganz blas im Gesicht und berichtete mir zum ersten Mal davon, dass genau an dieser Stelle im Keller die gesamte Familie meines Großvaters bei einem Bombenangriff ums Leben kam. Heute weiß ich, dass ich Energiefelder von Orten wahrnehmen kann. Dies hilft mir dabei, auch Orte zu erspüren, die mir gut tun, zum Beispiel bei der Wohnungssuche. Erst vor einigen Jahren fiel mir im Urlaub ein Buch Jutta Nebel in die Hände, in dem es um zu viel fühlen ging. Ich habe rein geblättert und gedacht „Mensch – die schreibt von mir.“ Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, wurde mir erst bewusst, dass ich keinen Knall habe, sondern einfach nur andere Antennen und Wahrnehmungen. 2016 habe ich Deine Bücher gelesen und bin so auf Deine Seminare aufmerksam geworden.

F: Konntest Du Deine Hochsensibilität gleich annehmen?

A: Das beantworte ich ganz klar mit „Nein“. Viele Jahre habe ich geglaubt, es sei ein Fluch, in einen Raum zu kommen und einfach zu fühlen, was dort passiert. Um es einmal ganz klar zu formulieren, ich habe wirklich die Gefühlswelten der Anwesenden körperlich gespürt und das ist nicht immer angenehm. Auch Schmerzen von anderen Menschen habe ich gespürt oder ich wusste einfach, was jemandem fehlte. Hinzu kamen die Konflikte, die dies im Umfeld mit sich bringt. Nicht selten hörte ich Kommentare wie „Was Du schon wieder hast.“Du mit Deinen Ferndiagnosen.“ „Du bist mir unheimlich, weil Du das einfach so weißt.“ Oder nachdem ich gesagt habe, dass ein Lied so wunderschön bunt sei „Du hast einen Knall, ein Lied kann nicht bunt sein.“ Heute weiß ich, dass ich synästhetisch wahrnehme und ein Hochempath bin.

Das hat alles zusammen dazu geführt, dass ich komplett geblockt habe und es ist tatsächlich so weit gegangen, dass ich gerne in größerer Gesellschaft Alkohol zu mir genommen habe, da der Konsum von Alkohol die hochsensiblen Empfindungen bei mir dämpfte.

Seit dem ich mich und meine Hochsensibilität endlich angenommen habe, sehe ich es als große Gabe und freue mich, meiner Intuition folgen zu dürfen.  Mittlerweile bin ich mir meiner selbst so bewusst, dass ich auch gelassen bleibe, wenn von außen Spitzfindigkeiten auf mich zu kommen.

F: Welche Stärken und Kompetenzen hast Du bei Dir selbst entdeckt? Wie setzt Du diese Stärken in Deinem Beruf als Beraterin für Mensch und Hund ein?

A: Eine meiner Stärken ist, dass ich mich sehr gut in Menschen einfühlen kann. Ich spüre Empfindungen und Gefühle. Zudem habe ich Vorahnungen. Ein trauriges Beispiel hierfür ist, dass ich vor kurzem morgens gefühlt habe bzw. einfach gewusst habe, dass eine gute Freundin an diesem Tag stirbt und dass unser gemeinsamer Bekannter mich hierüber informiert. Genauso war es dann leider. In meiner Arbeit kann ich diese Gabe sehr gut nutzen. Wenn Menschen sich mir anvertrauen, sich öffnen und Raum bekommen, darf ich ein kleines Stück in sie hineinblicken und spüren, was ihnen hilft. Auch Hunde zeigen ganz klar, was sie wünschen und wo sie stehen. Gerade wenn es Zeit wird, dass sie Abschied nehmen von der Menschenwelt, geben sie ganz deutliche Zeichen. Leider stimmen diese nicht immer mit den Wünschen der Menschen überein, da sie dazu neigen, sehr lange festhalten zu wollen. Manchmal habe ich das Gefühl, Tiere gehen leichter, sie lassen eher los und freuen sich, wieder in die Seelenwelt eintreten zu dürfen.

F: Gibt es auch hochsensible Tiere? Welche Erfahrungen hast Du in dieser Hinsicht gemacht?

A: Es gibt sehr viele hochsensible Tiere. Auch wenn ich mich jetzt weit aus dem Fenster lehne, bin ich der festen Überzeugung, dass Tiere noch die ursprüngliche Sensibilität besitzen und ich rede hierbei nicht von Instinkten. Sie spüren Veränderungen in ihrem Umfeld. Sie spüren, wenn ihre Besitzer krank sind oder unglücklich. Wenn ich früher traurig war, hat meine damalige Hündin grundsätzlich den Clown für mich gemacht. Sie hat so lange mit dem

Spielzeug gekämpft oder ist dumm durch die Wohnung gehüpft, bis ich wieder gelacht habe. Meine jetzige Hündin spürt auch sehr stark Veränderungen in der Gefühlswelt. Sie wird eher ruhig und schaut mich aus Distanz an. Dann weiß ich, dass der Zeitpunkt da ist, bei mir zu schauen, ob irgendetwas nicht stimmt. Ganz genauso ist es dann auch im Regelfall. Ich habe auch schon die Erfahrungen gemacht, dass Hunde  genau spüren, wenn sie sterben werden. Sie verabschieden sich regelrecht von den Menschen, die ihnen am Herzen liegen. Auch diese Erfahrungen durfte ich machen.

F: Wie kannst Du Deinen Kunden helfen?

A: In erster Linie kann ich meinen Kunden helfen, indem ich sie wahrnehme und ihnen Raum gebe. Ich bin niemand, der sagt, was jemand zu tun hat, denn dies ist für mich absolut anmaßend. Auch ist für mich der Weg, Angst zu machen ein absolutes Tabu. Mir ist es wichtig, dass die Kunden mir vertrauen, sich wohl und aufgehoben fühlen. Dann zeige ich Wege und Blickwinkel auf und versuche diese zu erfühlen. Die Entscheidung liegt dann beim Kunden. Ich kann nur begleiten und Unterstützung anbieten. In den begleitenden Gesprächen mit meinen Klienten erspüre ich, an welchen Körperstellen Berührung hilft, um Blockaden aufzulösen. So kann sich der Menschen wieder öffnen, um positive Schwingungen aufzunehmen. Dabei kann es geschehen, dass sich erleichternde Tränen lösen. Ich kann Menschen helfen, den Blick für ihren Hund zu öffnen und wahrzunehmen, was dort wie geschieht: und zwar ganz gezielt in der Phase des Abschiednehmens. Häufig sind Hunde unsere Spiegel, und auch das ist ein wichtiger Aspekt. Mein Ziel ist es, meine Kunden ein Stück ihres Weges zu begleiten, einiges mit meiner Unterstützung leichter werden zu lassen und aus dieser Arbeit Kraft zu tanken. Wichtig ist mir, dass meine Kunden lernen, sich selbst wieder zu vertrauen und eigenständig die Tipps umsetzen, die sie von mir im Coaching bekommen haben. Diese Sicherheit können sie in der Beziehung zu ihrem Hund weitergeben. Dadurch wird die Bindung zum Haustier harmonischer, klarer und intensiver.

F: Was wünschst Du Dir für diesen Planeten Erde?

A: Mein Hauptwunsch für unsere Mutter Erde ist Achtsamkeit. Wenn wir alle achtsam mit uns und unserer Umwelt umgehen, bedarf es -glaube ich- nicht mehr viel, dass die Erde heil werden kann und wir Menschen friedfertig und liebevoll miteinander umgehen.

Wenn Du mehr über Alexandra und ihre wertvolle Arbeit mit Hunden erfahren möchtest, besuche ihre Internetseite Humen Coach.

Alexandra Lutz-Begleiterin Mensch und Hund
Sylvia Harke

Sylvia Harke

Hallo, Du liest hier meinen Blog zum Thema Hochsensibilität. Ich bin Buchautorin, selbst hochsensibel, Coach und Dipl.-Psychologin. Ich arbeite freiberuflich als Seelen-Dolmetscherin und Schriftstellerin. Mit einer selbständigen Tätigkeit verwirkliche ich meinen Traum von einem selbstbestimmten, kreativen Leben. Ich schreibe über Hochsensibilität, Sensitivität, Erfolg, Beziehungen, Talententwicklung, Kreativität, Selbstverwirklichung und Psychologie.

Hier erfährst Du mehr über mich und meinen persönlichen Weg.

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Beitragsbild: @Nina Buday – shutterstock-143149180