Mach Dich frei!
14 Tipps für Empathen für mehr innere Freiheit
Hast du das Gefühl, zu viel Verantwortung in deiner Familie zu tragen, vor allem auf der Gefühlsebene? Dann bist du hier in genau richtig. Mein Name ist Sylvia Harke. Ich bin Diplom-Psychologin und Expertin für Selbstliebe und Hochsensibilität.
Ich zeige dir einige Lösungen, wie du dich befreien kannst von diesem hohen Verantwortungsgefühl und der Tendenz, zu viel negative Energie auf dich zu laden.
Als Allererstes möchte ich dir sagen, dass du erkennen solltest, dass du viel zu viel Verantwortung übernommen hast und vielleicht diesen Erlöser-Komplex hattest. Dass du erkennst, dass du dich nicht ständig an dir arbeiten musst oder dich optimieren musst, weil du im Prinzip hier vielleicht stellvertretend Dinge abarbeitest, die gar nicht deine eigenen sind. Das führt dazu, dass du im zweiten Schritt weniger von diesen negativen Familienenergien übernimmst und dich dann nach und nach auch befreist.
Für Hochsensible fühlt sich das oft sehr unnatürlich an, denn Empathie & Verantwortung sind natürlich auch sehr positive Werte und sind ganz wichtig im sozialen Zusammenleben. Ich möchte dich natürlich nicht dazu anstiften, zum Egomanen zu werden, überhaupt nicht. Es geht mir jetzt eher darum, dich zu motivieren und dir einen Weg zu zeigen, wie du aus dieser Überverantwortung rauskommst. Vielleicht wurde dir suggeriert, dass das deine Aufgabe wäre.
Punkt 1:
Höre auf, dich für alles
in deiner Familie verantwortlich zu fühlen.
Du kannst dich selber unterstützen, dieses Verantwortungsgefühl zu reduzieren, in dem du erkennst, dass das sogenannte Spiegelgesetz Quatsch ist. Nicht alles, was in deinem Umfeld passiert, hat mit dir zu tun. Jeder hat seine eigenen Themen. Jeder ist ein eigener, kreativer Mensch. Jeder hat seine eigenen Aufgaben und auch seine eigene Verantwortung. Das heißt nicht, dass man in Notsituationen anderen Menschen nicht helfen soll. Solange du aber alles, was an Konflikten in der Familie als Spiegel deiner eigenen Schattenthemen beobachtest und ansiehst, wirst du natürlich aus dem Gefühl, für all dies verantwortlich zu sein, niemals herauskommen. Damit sprichst du auch den anderen Verwandten die Kompetenz ab, eine eigene Persönlichkeit zu haben. Es kann nicht jeder der Spiegel der anderen sein, denn das wäre einfach nicht möglich.
Punkt 2:
Erkenne, dass deine Rolle als schwarzes Schaf
in der Familie eine Funktion erfüllt hat
Gerade die „schwarzen Schafe“ fühlen sich schnell für alles verantwortlich. Sie waren in der Funktion des Blitzableiters, durch den deine Eltern ihren Frust an dir abgeladen haben. Wenn du das schwarze Schaf in der Familie warst, hast du für die narzisstische Aufwertung der anderen gesorgt, denn Aufwertung durch Abwertung ist ja ein ganz beliebtes Muster von Narzissten z. B. wenn deine Eltern zu dir gesagt haben:
„Du bist nichts.
Du kannst nichts.
Du kriegst dein Leben nicht auf die Reihe.
Du bist so komisch, du bist ja so schwierig.“
Damit werten sie sich durch deine Abwertung auf. Das bedeutet, dass sich die anderen besser fühlen, aber du sollst dich dann gefälligst schlecht und minderwertig fühlen. Erkenne bitte, dass das Rollen sind, die dir aufgezwungen wurden im Familiensystem, die einfach nicht der Wahrheit entsprechen und damit kannst du dich auch ein Stück weit wieder von diesem unglaublich großen Verantwortungsgefühl freisprechen.
Punkt 3:
Lasse bitte diese Größenfantasien los, eine Retterfigur sein zu wollen.
Wie gesagt, ich habe nichts gegen Unterstützung. Im Gegenteil; wir brauchen liebevolle, empathische Menschen, aber wir können eben nicht dieser Größenfantasie nachhängen, alle retten zu wollen oder zu müssen und die anderen hätten einfach keine Ahnung oder wären ja einfach nur große Babys, für die man alles übernehmen müsste.
Punkt 4:
Wie du dich von zu viel Verantwortung befreist
und auch von den negativen Energien
Lege deine Naivität ab. Ganz viele Hochsensible sind naiv wie Kleinkinder. Sie können und wollen der Wahrheit oftmals nicht ins Auge schauen. Sie haben Angst, in die Abgründe der Familie zu schauen. Wenn ich z. B. erkenne, dass ich nicht für die Laune meiner Familie zuständig bin, muss ich in die Abgründe schauen und sagen: „Ok, meine Mutter hat z. B. die Angewohnheit, mich über schlechte Laune, Wut oder Krokodilstränen emotional zu erpressen.“ Dieses Hinschauen erfordert Mut und erfordert auch, dass wir den Erwachsenenanteil stärken und nicht alles wie Kleinkinder betrachten.
Punkt 5:
Finde heraus, was dein wahres Wesen ist, wer du wirklich jenseits deiner
Konditionierungen und Rollenzuteilungen in der Familie bist.
Du bist nicht die Retterfigur und du bist auch nicht der Blitzableiter. Du bist auch nicht komisch oder sonderbar. Erlaube dir, deine eigene Identität zu definieren, unabhängig davon, wie deine Familie dich gesehen oder bewertet hat.
Punkt 6:
Übe dich im Loslassen.
Lasse diese Rollen los. Lasse dieses Selbstbild los, was da geprägt worden ist. Das bist nicht du! Das ist nicht dein wahres Ich!
Punkt 7:
Die Warheit wird oft weggestoßen
Erkenne, wie undankbar teilweise die Reaktionen in der Familie waren, wenn du etwas in der Familie verändern wolltest, wenn du den Mund aufgemacht hast und Missstände angesprochen hast. Wie oft hast du erlebt, dann vielleicht sogar attackiert worden zu sein oder dass alles umgedreht wurde und man dir die Schuld gegeben hat, während das eigene Fehlverhalten vollständig geleugnet wurde? Wenn du siehst, dass deine Rettungsversuche weder auf fruchtbaren Boden gefallen noch mit Dankbarkeit und Wertschätzung quittiert werden, dann lass das los! Lass los, hier etwas retten zu wollen. Du musst nicht mehr dem Drang folgen, die Familie, die Gesellschaft oder die Firma retten zu wollen!
Punkt 8:
Wende dich liebevoll deinem inneren Kind zu.
Sprich ihm Mut zu, bestärke es, dass liebenswert ist, dass es richtig ist, dass mit ihm alles in Ordnung ist. Wenn das innere Kind das Gefühl hat, falsch zu sein, wird man immer in solche Dynamiken zurückkehren. Das ist dann so ein Hamsterrad, in dem sich viele befinden, die noch nicht den Kontakt zu ihrem inneren Kind aufgebaut haben. Dein inneres Kind hat früher eine riesen Last getragen. Erlaube ihm nun, diese wie einen schweren Stein fallenzulassen. Es wird danach weiterexistieren! Garantiert.
Punkt 9:
Nimm selbst Unterstützung an, wenn du Hilfe brauchst.
Anstatt die anderen zu retten, versuche dir selber Hilfe zu holen, aber bilde dir bitte nicht ein, damit das ganze Familiensystem zu heilen. Das ist leider auch ein therapeutischer Mythos, der sich hartnäckig hält. „Verändere dich, dann verändert sich auch deine Beziehung mit deiner Familie. Verändere dich, dann verändert sich auch deine Partnerschaft.“ Das ist nach meiner Erfahrung nicht immer und eigentlich eher selten der Fall.
Punkt 10:
Komme in deine Würde zurück, egal was die anderen über dich denken.
Viele sind da noch im Aschenputtelsyndrom gefangen. In diesem Wunsch, viel Verantwortung zu übernehmen, steckt oft nicht nur dieser Größenwahn, sondern eben auch dieses Aschenputtelsyndrom nach dem Motto: „Ja, ich helfe allen. Ich mache alles. Ich mache es allen recht.“ Dahinter liegt natürlich auch der Wunsch, endlich Anerkennung zu bekommen, endlich mal dazuzugehören.
Punkt 11:
Versuche zu erkennen,
ob es ein Gleichgewicht zwischen „Nehmen und Geben“ gibt
Zum Beispiel in deinen Beziehungen, in deiner Familie. Gibt es Leute, die von dir nur nehmen, denen du völlig egal bist, während du dir Gedanken machst, wie es ihnen geht und du ihnen helfen kannst? Wenn du ein starkes Ungleichgewicht spürst, hilft es dir vielleicht auch, die Überverantwortung loszulassen.
Punkt 12: Versuche nicht, die anderen über deine psychologischen-
und spirituellen Erkenntnisse aufzuklären in der Hoffnung, sie aufzuwecken.
Wenn sie noch nicht dazu bereit sind oder wenn ihnen diese Themen Angst machen, dann sind wir oftmals in diesem Pioniergeist. Das ist an sich eine ganz schöne Sache, weil das uns einander wieder näher bringen kann, aber wenn du merkst, dass bestimmte Themen den anderen Angst machen, dann sei sehr vorsichtig. Auch wenn du Narzissten in deiner Familie entdeckt hast und das mit deinen Geschwistern teilen möchtest, dann erwarte nicht, dass sie deiner Meinung sind. Oftmals erfahren dann die Menschen, die so etwas aufdecken, wieder sehr viel Kritik und Ablehnung, denn das Familiensystem möchte sich selbst erhalten, und wenn du solche brisanten Themen oder Familiengeheimnisse aufdeckst, wirst du gerne zur Zielscheibe und wirst oft sehr unangenehme Konsequenzen erfahren. Sei deshalb erstmal ganz vorsichtig, wenn du solche gravierenden Dinge aufdeckst. Versuche erstmal mit wenigen aus der Familienmitgliedern über diese Dinge zu reden und überlege dir, wer überhaupt reif ist für diese Information.
Punkt 13: Suche dir Verbündete und Freunde,
denen du auf Augenhöhe begegnen kannst.
Versuche da mehr in Synergie zu gehen, nicht in ein Hierarchiegefälle. Versuche, mehr Beziehungen auf Augenhöhe zu entwickeln, das hilft dir, zu viel Verantwortung loszulassen. Dann kommen wir zum letzten Punkt.
Punkt 14:
Lasse dich nicht mehr blenden,
wenn andere sich als Opfer inszenieren und dich zum Täter machen wollen.
Das ist oft auch eine ganz heftige Familiendynamik in narzisstischen Familien. Darüber habe ich auch schon gesprochen hier in Youtube. Das ist leider eine häufige Angewohnheit von narzisstischen Frauen, die sich dann zum Opfer inszenieren und dich zum Täter machen wollen. „Du hast mich schlecht behandelt. Du hast ja das und das gemacht und deshalb fühle ich mich jetzt ganz schlecht.“ Natürlich ist es so, dass wir uns gegenseitig auch verletzen, aber wenn du jetzt z. B. beobachtest, dass aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird und dass die emotionale Reaktion von deinem Gegenüber völlig übertrieben ist und du an allem Schuld bist, dann ist das oftmals eine Inszenierung, die letztendlich dazu führt, dass du wieder Verantwortung übernimmst. Gerade Menschen, die sich sehr stark selbst als Opfer inszenieren, dann ist das ein großes Warnsignal. Anders ist es, wenn man hilfsbedürftig ist und man einfach Hilfe braucht.
Das ist eine ganz andere Situation und darüber werde ich auch nochmal sprechen. Andererseits leben wir in einer unglaublich egozentrischen Gesellschaft und viele Dinge, die ich heute hier gesagt habe, werden andererseits wieder von Narzissten genutzt, um eben nicht empathisch reagieren zu müssen, um dich im Stich zu lassen in deiner Not wie Trennung, Scheidung oder Krankheit. Wenn solche Leute dann meine Podcasts hören, werden sie unter Umständen den ein oder anderen Punkt wieder so umdrehen, dass sie dann sagen: „Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Du musst doch dein Leben auf die Reihe bekommen.“ All diese Argumente können dann auch in wirklichen Notsituationen gegen dich verwendet werden, um nicht helfen zu müssen. Das ist aber eine ganz andere Kiste und hat mit dem Wunsch zu tun, überhaupt keine Verantwortung zu übernehmen, keine Empathie zeigen zu müssen, keine Hilfe geben zu müssen. Das wird dann sehr oft argumentiert mit der Aussage „jeder ist für sich selbst verantwortlich.“
Das ist das Gefährliche an psychologischem Wissen. Das tut mir auch leid, dass ich dazu nun auch ein Stück weit beitrage, aber wenn das Menschen, die selber eine narzisstische Persönlichkeitsstruktur haben, lesen und hören, werden sie das sehr wahrscheinlich in den falschen Hals bekommen und dann für ihre Zwecke nutzen. Das können wir leider nicht verhindern. Wir können nur versuchen, selber Klarheit in diesen Situationen zu bekommen. Ich möchte also nochmal klar sagen, dass ich mich hier nicht dafür auspreche, egozentrisch oder egomanisch zu werden, sondern das Thema der Überverantwortung loszulassen.
Wenn dir dieser Blogartiikel geholfen hat, dann hinterlasse bitte einen Kommentar und stelle deine Fragen. Ich versuche darauf einzugehen und wir sehen uns bald wieder. Alles Gute, deine Sylvia.
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Ich freue mich darauf, Deinen Text zu lesen.
Sylvia Harke
Hier erfährst Du mehr über mich und meinen persönlichen Weg.
Ein toller Artikel.
Der mich vieles klarer sehen lässt, Danke dafür.
Einer der wenigen Texte, die mir klar machen, dass so manche Ratgeberliteratur mich nur immer weiter runtergezogen hat. So etwas wie „Überverantwortung“ kommt mir bekannt vor aber ich kenne auch diese Menschen, die jede Verantwortung von sich wegdelegieren.
Leider kenne ich noch immer meine Grenzen nicht wirklich, im Prinzip durfte ich sie auch nie zulassen: das Motto meiner Kindheit und Jugend hieß: immer wagen, nie verzagen! Was bedeuten sollte: geht nicht gibts nicht! Eigene (Leistungs-)Grenzen durften nicht akzeptiert werden. Und da ich mir keine Leistungsgrenzen genehmigen kann kann ich auch keine Grenzen setzen – ich kenne meine Grenzen schlicht weg nicht.