Hochsensibel:

Die heimliche Sehnsucht von feinstofflichen

Menschen (Willst Du auch weg?)

 

Feinstoffliche Wahrnehmungen und ein erweitertes Bewusstsein sind häufige Begleitphänomene von Hochsensibilität. Damit verbunden zeigt sich oft eine diffuse Sehnsucht nach einer unsichtbaren, feinstofflichen Welt. Eine innere Zerrissenheit kann entstehen und ein Ungleichgewicht. Wie können Hochsensible ihre feinstoffliche Wahrnhung ausbalancieren und sich besser erden?

Frage: Hast du manchmal das Gefühl, ungeerdet zu sein, gar nicht richtig im Körper verankert zu sein oder so eine diffuse Sehnsucht nach einer anderen spirituellen, feinstofflichen Welt? Vielleicht auch eine gewisse Jenseitssehnsucht, die dich beschäftigt und du dich fragst, ob es irgendwo ein Leben gibt außerhalb dieser physischen Realität? Dann bist du in diesem Podcast genau richtig.

Mein Name ist Sylvia Harke. Ich bin Diplom-Psychologin und Expertin für hochsensible Menschen und ganzheitlicher Psychologie.

Ich spreche dieses Thema hier natürlich aus eigener Erfahrung an und möchte einen ganz interessanten Zusammenhang herstellen. Gerade die Menschen, die sehr feinstofflich, feinfühlig und spirituell interessiert sind, haben durch schwierige Kindheitserfahrungen oft eine Art Flucht angetreten. Sie sind mit einem Bein halb aus dem Körper draußen und mit dem anderen Bein stehen sie in der spirituellen Welt, in der feinstofflichen Welt. Ich weiß, dass das natürlich nicht auf jeden zutrifft, der traumatische Erlebnisse erlebt hat, aber eben gerade in meiner Zielgruppe der hochsensiblen Menschen ist das ein ganz weitverbreitetes Phänomen.

Ich möchte hier einfach mal ein bisschen auf dieses Phänomen aufmerksam machen und auch die Risiken, die damit verbunden sind und natürlich auch auf die Chancen. Ich denke, jeder, der davon betroffen ist, weiß, wie schwierig das ist, sich da in diesem Bereich auszubalancieren.

Wir schauen uns gleich mal so ein paar Symptome an, die vielleicht auch dir bekannt sind und guck mal, wie viele von diesen Punkten du gleich für dich bejahen kannst. Du wirst dann auch wissen, wie stark dieses Thema bei dir ausgeprägt ist.

 

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1. Hochsensible stellen schon früh Sinnfragen

 

Du hast vielleicht schon in der Kindheit intensiv mit Sinnfragen wie „Gibt es einen Gott/Göttin? Was ist der Sinn des Lebens? Was passiert nach dem Leben, wenn wir sterben und der Körper seinen letzten Atem aushaucht?“ beschäftigt. Ich weiß von mir, dass mich das schon ganz früh beschäftigt hat und dann spätestens nach dem zwölften Lebensjahr, als meine Großmutter verstorben war, habe ich schon angefangen, viele Bücher zu lesen über Engel, Leben nach dem Tod, Raymond Moody, Reinkarnation und der Frage „was ist da der Sinn dahinter?“.

Diese Frage stellt sich natürlich von vornherein. Es ist dann natürlich auch verlockend, auf diese Fragen einfache Antworten zu finden und in der sogenannten Esoterik-Szene werden wir einfache Antworten auf diese Fragen finden oder auch in vielen Religionen. Nur stellt sich mir dann die Frage: „Ist das auch wirklich so? Entspricht das der Wahrheit oder ist das einfach nur ein schönes Konzept, dass man sich abends am Kamin erzählt, damit man ruhig und gut einschläft?“.

Ich glaube, das ist für jeden spirituell Suchenden ein wichtiger Punkt, dass wir bereit sein müssen, auch mal lieb gewonnene Erkenntnisse wieder loszulassen oder zu hinterfragen, um nicht fanatisch zu werden. Wir dürfen immer wieder offen sein für neue Erkenntnisse oder sogar in einer Situation sein, in der ein Glaubenssystem komplett zusammenbricht. Das sind ganz wichtige Erfahrungen, die wir brauchen in unserer Reifeentwicklung, um zu kapieren, dass wir daran nicht kaputtgehen, sondern wachsen.

Wir leben jetzt auch wieder in einer Zeit, in der sehr viel von den gewohnten Strukturen zusammenbrechen und das macht uns natürlich Angst, deshalb ist es sowohl im spirituellen als auch im materiellen wichtig, dass wir bereit sind, Konzepte wieder loszulassen und zu hinterfragen, wenn wir Zweifel haben.

2. Wahrnehmung von feinstofflichen Ebenen:

für Hochsensible normal

 

Viele Kinder, die noch so drauf sind, nehmen in der Natur Energien wahr, die Erwachsene vielleicht nicht mehr sehen und spüren können. Man könnte auch sagen, Elfen und Feen, Zwerge oder irgendwelche Kraftplätze. Ich weiß noch, dass ich als Kind sehr oft in der Natur war und mich gerne versteckt habe an Bäumen, dass ich Steine gesammelt habe und hinter all diesen Dingen immer auch eine tiefe Verbundenheit gespürt habe.

 

 

3. Mystische Naturverbundenheit

 

Tiefe Naturverbundenheit, die in eine ganz spirituelle Ebene hineingeht. Man sieht Bäume, Pflanzen und Tiere nicht mehr als irgendwelche Objekte, die einem nützen, schaden oder egal sind, sondern als beseelte Lebewesen wahrnimmt. Das ist eine wunderbare Eigenschaft, die sehr viele feinschwingende Menschen haben und uns das Gefühl geben, wo es noch gute Plätze gibt, wo wir Kraft tanken können.

Das ist gleichzeitig einer der wichtigen Schlüsselmomente, der uns wieder erden kann. Gerade die Natur, die Bäume, die Flüsse und Berge helfen uns, uns wieder in unserem eigenen Körper zu verankern. Das ist hier nämlich immer das große Problem: Gerade die empathischen, hochschwingenden Menschen sind oftmals nicht wirklich in ihrem eigenen Körper verankert. Ich spreche da aus eigener Erfahrung und habe hier in YouTube ein anderes Video, in dem ich darüber schon gesprochen habe.

Das alles hat seine Gründe. Es können bereits Geburtstrauma sein, die dazu führen, dass man gar nicht richtig ankommt im Körper oder pränatale Traumatisierungen und klassische Traumatisierungen wie Gewalterfahrung, Einsamkeit und Bindungstraumatisierung usw.

Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass wir lernen, uns wieder zu ankern. Ich mache das sehr gerne über Bäume, aber auch über das Atmen oder den Kontakt zu Mutter Erde.

Spiritualität oder Naivität, Herzoffenheit bei Hochsensiblen

 

4. Hochsensible sind Herzensmenschen mit Hang zur Naivität

 

Der nächste Punkt, der auf viele Menschen dieser Art zutrifft, ist eine gewisse Naivität. Man ist sehr leichtgläubig. Wenn man dann z. B. ein esoterisches Buch aus Buchhandlung geholt hat, denkt man: „Oh wow. So ist das. Der Engel so und so und dann muss ich ja nur die Karte hinlegen oder die Kerze anzünden.“ Das ist natürlich ein Teil von unserem inneren Kind, das noch sehr in diesem magischen Denken verhaftet ist, auf dem auch diese „Wünsch-Dir-Was-Bewegung“ basiert. Ich muss aber auch klar sagen, dass unsere Wünsche und Gedanken natürlich auch einen Fokus setzen und unser Leben mit beeinflussen, aber man kann sich auch in etwas reinsteigern. Das ist das, wovor ich in diesem Video ein bisschen warnen möchte. Frage dich „wo sind die Grenzen des Ganzen? Wo darf ich auch mal wieder etwas loslassen oder geerdeter sein mit diesen Themen?“.

Ganz viele Menschen wünschen sich den Seelenpartner, aber manchmal klappt es nicht und das heißt dann nicht, dass du irgendetwas falsch gemacht hast, sondern manchmal spielt dir das Leben Karten aus, die nicht so schön sind und du längere Phasen des Alleinseins erlebst. Das ist so ein bisschen auch das Thema. Das heißt, wenn du mit deiner Imagination dein Leben bewusst lenken möchtest, ist wichtig, nicht nur naive Kinderträume zu visualisieren, sondern dich mit deinen Wünschen genauso erdest und dir realistische Ziele setzt. Sie dürfen natürlich ambitioniert sein, aber dir aus Sicht deines inneren Erwachsenen immer wieder klar machst, dass bestimmte Ziele und Wünsche auch Zeit brauchen, sich zu realisieren und sie bedürfen deiner aktiven Mitarbeit.

Hochsensible und ihre Sehnsucht nach Vervollkomenung und Ergänzung

5. Viele Hochsensible sehnen sich nach ihrer perfekten

Ergänzung. Gibt es Dualseelen wirklich?

 

Das gehört für mich zu den negativen Aspekten der spirituellen Szene, weil das Konzept der sogenannten Dualseelen dort sehr stark propagiert wird. Aus Sicht der Psychologie bereitet es mir große Sorgen, denn besonders spirituell veranlagte Frauen, die eine tiefe Sehnsucht in sich tragen, werden mit dem Konzept der Dualseele in meinen Augen fehlgeleitet. Sie werden sich dann meistens auf einen unnahbaren Menschen fixieren. Ich habe das ja auch in meinem Podcast „Phantomliebhaber“ schon mal kurz thematisiert und da wird dann alles drauf projiziert.

Die Dualseele als Ergänzung der eigenen Unvollkommenheit und egal, wie weit weg der wohnt oder wie schwierig das ist, wie verletzend dieser Mensch vielleicht auch sein mag – mit dieser ganzen Sehnsuchtsprojektion von Liebe in diesem Dualseelenkonzept glaube ich, dass viele Menschen da schon so einer Fata Morgana hinterherlaufen, die einfach nicht funktionieren kann. Auch das ist in meinen Augen ungeerdet, unreif und so ein bisschen spirituell naiv. Da fehlt es mir einfach mittlerweile an einer differenzierten Betrachtungsweise dieser ganzen Themen. Jede Seele ist in sich vollständig. Du brauchst keine Dualseele, um dich zu komplettieren, denn du bist bereits komplett und vollständig. Du musst auch nicht einem ganz bestimmten Menschen hinterlaufen und denken, dass dieser eine Mensch dich komplettieren wird. Das baut ja einen riesen Druck auf. Wie willst du da glücklich werden? Da möchte ich ganz klar warnen.

Das ist für mich eine Art Realitätsflucht. Du flüchtest in eine Fantasie, die sich so wahrscheinlich gar nicht verwirklichen kann. Wenn dich dieses Thema jetzt vielleicht triggert und dich ärgerst, dann schaue dich gerne in meinem YouTube Kanal um mit den Live-Streams, die ich zusammen mit Arno gemacht habe. Da geben wir noch mal ganz klare Statements ab zum Thema Seelenpartner im Gegensatz zur Dualseele.

 

Fazit: Hintergrund vieler feinstofflicher Phänomene bei

Hochsensiblen ist mangelnde Erdung!

 

Viele Menschen, die sehr spirituell sind, haben ein Problem mit der Erdung, haben ein Problem, wirklich im Körper anzukommen und auch die irdische Realität anzunehmen. Ich muss ehrlich sagen, in der aktuellen Zeit des Lockdowns und all dem Wahnsinn, der hier passiert, wird es auch immer schwieriger für uns spirituell interessierte Menschen. Dennoch ist es im Moment so, dass du diesen Körper hast, ihn belebst und in ihm wohnst. Ich glaube, dass es ganz vielen von uns guttut, sich tief im Körper zu verankern und den Körper wirklich zu bewohnen, denn da erleben wir durchaus eine andere Stabilität und Widerstandskraft. Das ist meine Botschaft.

Ich weiß, es sind schwere Zeiten und spirituelle Menschen haben Ideale. Es ist wichtig, dass ihr die nach draußen bringt, sichtbar macht, sie lebt und sie nicht in irgendein abstraktes Jenseits projiziert oder in eine Welt von morgen, die euch vielleicht propagiert wird und ihr einfach schön wartet, bis das dann mal kommt. Vielleicht ist es ja gerade jetzt unsere Aufgabe, diese Seelenqualitäten zu erden und hier lebendig werden zu lassen und eben nicht auf irgendeine tolle Zukunft zu warten. Das ist der Weg, für den ich mich entschieden habe. Auch wenn ich eine gewisse Feinstofflichkeit nicht mehr abstellen kann, kann ich das Pendel dennoch Richtung Erde aktivieren und in Bewegung bringen, mich zentrieren, fokussieren und aber auch zu meiner Spiritualität stehen. Das ist diese Balance, die ich anstrebe.

Ich möchte hier keineswegs den Eindruck vermitteln, dass alles, was mit Spiritualität zu tun hat, gefährlich wäre. Ganz im Gegenteil. Es ist wichtig, dass wir lernen, spirituelle oder religiöse Dogmen zu hinterfragen und eigene Antworten auf diese herausfordernden Fragen zu finden und diese tollen Impressionen und Ideen, die wir empfangen, zu erden. Da ist viel Angst. Die wurde ja auch in den letzten 12 Monaten immer mehr geschürt.

Wir brauchen mutige Menschen, die zu ihrer Seelenweisheit stehen und immer mehr diese Welt miteinander verbinden, anstatt sie zu trennen, ihre Seelenweisheit nach draußen bringen. Das wünsche ich mir für dich, wenn du jetzt noch zuhörst. Du musst nicht das Gefühl haben, deine spirituelle Seite abzuschneiden, sondern die Einladung spüren, deinen Seelenschatz und deine Bewusstseinserfahrung liebevoll einzuladen, gerade in dieser unglaublich schwierigen Phase unserer kollektiven Menschheitsgeschichte. Du wirst gebraucht und lass dein Licht scheinen, lass es sichtbar werden! Das ist das, was wir jetzt dringend brauchen.

Wann immer du naiv warst oder dich geirrt hast, vergibt dir! Das sind wirklich ganz tolle Qualitäten. Das sind positive Qualitäten des inneren Kindes, das Naive, das Hoffnungsvolle. Das hilft uns weiterzumachen in Zeiten der Dunkelheit und uns Mut machen, nicht aufzugeben.

Wenn du mehr über mich und meine Arbeit wissen möchtest, melde dich gerne zu meinem Newsletter.

Wenn Du Hilfe brauchst, um geerdeter zu werden und selbstbewusster, schau Dir meine Coaching-Angebote an!

Alles Gute, Sylvia Harke

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Sylvia Harke

Sylvia Harke

Hallo, Du liest hier meinen Blog zum Thema Hochsensibilität. Ich bin Buchautorin, selbst hochsensibel, Coach und Dipl.-Psychologin. Ich arbeite freiberuflich als Seelen-Dolmetscherin und Schriftstellerin. Mit einer selbständigen Tätigkeit verwirkliche ich meinen Traum von einem selbstbestimmten, kreativen Leben. Ich schreibe über Hochsensibilität, Sensitivität, Erfolg, Beziehungen, Talententwicklung, Kreativität, Selbstverwirklichung und Psychologie. Hier erfährst Du mehr über mich und meinen persönlichen Weg.

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