Selbstschutz für Empathen:
Diese 5 Fehler machen Empathen in Familien
Höre Dir am Ende auch meinen Podcast „Selbstschutz für Empathen“ zu diesem Thema an, wenn Du nicht so viel lesen möchtest.
- Übernimmst Du zu viel Verantwortung in Deiner Familie?
- Fühlst Du Dich für Belastungen in der Familie verantwortlich?
- Willst Du immer etwas tun, damit alles besser wird?
- Fragst Du dich oft: „Was hat das mit mir zu tun?“
1. Hochsensible Empathen haben ein
viel zu hohes Verantwortungsgefühl
Viele Empathen sind das schwarze Schaf in der Familie, was oft ein Zeichen von emotionalem / narzisstichen Missbrauch ist. Wenn Streit und Konflikte schwelen, fühlen sich viele Empathen verantwortlich, diese zu lösen. Das Problem liegt in „zu viel Empathie“, einem zu hohen Verantwortungsgefühl. Oftmals erwachsen diese aus den Suggestionen der Familie, wenn den Kindern und Jugendlichen eingeredet wird: „Mit Dir stimmt etwas nicht! Sei doch nicht so empfindlich! Heul Doch nicht“ Das bildest Du Dir nur ein!“ Doch diese Sprüche sollen immer ablenken von der eigenen Herzlosigkeit und dem eigenen übergriffigen Verhalten. Dies führt natürlich bei den Kindern zu großer Verwirrung.
Empathen schlussfolgern deshalb schon als Kinder: „Es muss also meine Schuld sein, wenn hier schlechte Stimmung ist, wenn Mama weint / ärgerlich wird.“ Als Kinder wissen wir nicht, dass eine Mutter zum Beispiel Depressionen hat, Mobbing erlebt oder Beziehungskonflikte, die sie emotional aus der Bahn werfen. Kinder fühlen sich unmittelbar damit verbunden und betroffen.
2. Empathen, die sich für Spiritualität interessieren,
glauben an das „Spiegel-Gesetz“
Besonders viele Hochsensible, die spirituelle Bücher gelesen haben, glauben an das sogenannte „Spiegel-Gesetz“ und glauben, dass alles, was in ihrem Umfeld geschieht, mit ihnen zu tun hat. Diese Annahme basierst auf einem egozentrischen (kleinkindhaften) Weltbild, das mit pseudo-psychologischen Konzepten aufgeladen ist. Doch jeder Mensch hat sein eigenes Bewusstsein, sein eigenes Lebensthema, eigene Herausfordungen, die nichts mit Dir zu tun haben müssen.
Du kannst Dich ganz schön im Kreis drehen, wenn Du Dich immer fragst, was es mit Dir zu tun hat, wenn andere Dich schlecht behandeln. Solange Du glaubst, dass die anderen sich ändern, wenn Du Dich änderst, bist Du in einem Hamsterrad gefangen!
3. Empathen haben oft ein zu weiches Herz
Hast Du auch ein weiches Herz? Das ist eigentlich eine gute Eigenschaft ist. Dieses weiche Herz löst oft den Wunsch aus, die anderen verändern zu wollen, zur Einsicht zu bringen, zu einem besseren Verhalten zu animieren, zu Versöhnung und Frieden in der Familie beizutragen. Es geht Dir Wort wörtlich ans Herz, was da geschieht.
4. Empathen haben oft einen Erlöserkomplex,
wollen die Welt retten
Kennst Du den Erlöserkomplex? Das sind Retter-Phantasien, die Dich zum energetischen Packesel machen. Diese Dynamik entsteht aus der Erfahrung, wenn niemand in der Familie Verantwortung übernimmt. Kinder aus solchen Konstellationen wikten oft als Puffer: ausgleichend und harmonisierend in der Familie. Doch sie zahlen einen Preis dafür: sie können kein Gefühl für ihr eigenes Ich und ihre eigenen Bedürfnisse entwickeln. Stattdessen sind sie damit beschäftigt, die Familie zu retten und später andere Menschen…
5. Empathen haben durch Rollenumkehr nicht gelernt,
für sich selbst einzustehen
Die hohe Empathie vieler Hochsensibler ist ein trauriges Ergebnis aus mangelnder Empathie und häufiger Alarmierung und Traumatisierung in den Ursprungsfamilien. Wenn sie als Kinder bereits zu viel Verantwortung übernehmen, entsteht eine Rollenumkehr, wo sie die eigenen Eltern bemuttern. Gut beschrieben wird das Thema in dem Buch „Das Drama des begabten Kindes“ von Alice Miller, einem Klassiker der psychologischen Literatur.
Die Folgen von zu viel Verantwortungsgefühl
- Du rennst von einer Therapie zur anderen und versuchst, das kranke Familiensystem zu heilen, zu retten und erlösen
- Du fühlst Dich für den Fortschritt oder die Stagnation in der Familie allein verantwortlich
- Du stehst stellvertretend oft für andere, geschwächte und ausgegrenzte Vorfahren und übernimmst solidarisch deren Leiden
- Du übernimmst zu viel Verantwortung, sprichst Missstände an, setzt dich für Schwächere ein, suchst nach Gerechtigkeit und wirst dafür von anderen angegriffen, denn eigentlich will das Familiensystem keine Veränderung (das Gejammere einer narzisstischen Mutter über die vermeintliche Unselbständigkeit ihrer erwachsenen Tochter ist alles Show, denn insgeheim will die Mutter diese Tochter an sich binden!)
- Du erntest Kritik und Zurückweisung, wenn Du zu mutig Familiengeheimnisse aufdeckst oder narzisstische Dynamiken von Abhängigkeit und Kontrolle in Frage stellst.
Höre dir dazu meinen Podcast an
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Ich freue mich darauf, Deinen Text zu lesen.
Sylvia Harke
Hallo, Du liest hier meinen Blog zum Thema Hochsensibilität. Ich bin Buchautorin, selbst hochsensibel, Coach und Dipl.-Psychologin. Ich arbeite freiberuflich als Seelen-Dolmetscherin und Schriftstellerin. Mit einer selbständigen Tätigkeit verwirkliche ich meinen Traum von einem selbstbestimmten, kreativen Leben. Ich schreibe über Hochsensibilität, Sensitivität, Erfolg, Beziehungen, Talententwicklung, Kreativität, Selbstverwirklichung und Psychologie.
Hier erfährst Du mehr über mich und meinen persönlichen Weg.
Liebe Sylvia, vielen Dank für deine wertvolle Arbeit. Ich finde mich in dem Thema Hochsensibilität total wieder. Danke für die Aufklärung ? sie hilft mir aus einer schweren Krise.
Danke, Danke, Danke
P.S. Habe mir vor kurzem das Hörbuch gekauft.
Liebe Sylvia, Du sprichst mir(hochsensitiv & aus einer Familie in der ich emotionalen Mißbrauch erfuhr) aus dem Herzen ! Danke, dass Du das sog. „Spiegelgesetz“ enttarnst ! Das kann garnicht oft genug gesagt werden, denn es ist in vielen Köpfen von Empathen durch jahrelange Indoktrination inzwischen einbetoniert ! Danke Sylvia ✨
He Liliane,
danke für Deinen Kommentar, ja ich werde nicht aufhören, diese Verdrehungen klarzustellen, so kann jeder, der dafür offen ist, frei von Schuldgefühlen wahren Selbstliebe und Selbstachtung aufbauen.
alles Liebe für Dich
Sylvia
Das Video „Selbstschutz für Emphaten “ in dem Blog habe ich mir gerade angeschaut….ich bekam Gänsehaut….ALLES TRIFFT PUNKTGENAU AUF MICH ZU…..als hätten Sie über mich gesprochen….
Liebe Silvia
Danke sehr für dein Schreiben,kann ich vieles gut nachvollziehen.Ich hatte ein Behinderte Bruder und dachte immer muss ich besser sein als was ich bin! Es ist ein Leiden,ich versuche mich zu befreien schon seit viele Jahren,erst jetzt fange ich an was zu vestehen.Oft fühle ich mich einsam.Sehr interessant danke dir❤