Interview mit Sylvia Harke in der Happinez.
Ich bin dankbar für meine Hochsensibilität
Am 17.01.2019 erschien die neue Ausgabe des Magazins „Happinez“, das ich schon seit Jahren lese. Ich liebe dieses Magazin, denn es enthält hochwertige Artikel mit wunderschönen Bildern, Berichten zu Yoga, Psychologie und Meditation. Jedes Mal freue ich mich auf eine neue Ausgabe. Nun kannst Du am Kiosk das Magazin mit einem Interview zum Thema Hochsensibilität von mir finden.
Die Redakteurin Lina hat den Artikel sehr persönlich mit ihren eigenen Erfahrungen als hochsensibles Mädchen und Frau begonnen. Sie gibt uns darin Einblicke in ihre Welt als HSP. Der Artikel heißt „Das Leben etwas mehr fühlen“. Ein wunderbarer Auftakt zum Thema. Der Text macht Mut, die eigene Hochsensibilität anzuerkennen und die Stärken darin zu entdecken. Sie beschreibt darin sehr schön ihre Alltagserfahrungen und Gedanken zum Phänomen der Hochsensibilität im Allgemeinen.
Auf Seite 39 findest Du den vollständigen HSP-Test aus meinem Buch „Wenn Frauen zu viel spüren. Schutz und Stärkung für Hochsensible“, das im September 2017 beim Verlag Droemer Knaur erschienen ist. Auf Seite 41 folgt mein Interview.
Das Thema des Heftes ist „Dankbarkeit“,
was mich zu diesem Blogartikel inspiriert hat.
Mittlerweile erreichen mich so manche Briefe von Leserinnen und Lesern, die das Gefühl haben, ihre „Hochsensibilität“ die Ursache für Depressionen und Ängste seien und für all ihre Probleme im Alltag. Und andere sehen in der Hochsensibilität die Ursache für ihre Beziehungsprobleme.
Und dann kommen die berühmten Sätze:
„Ja, wir HSP sind halt so… wir Hochsensiblen haben eben Beziehungsprobleme … Depressionen…!“
In den vielen Beratungen, die sich seit Jahren durchführe, habe ich erkannt, dass Hochsensibilität NICHT das Problem ist, sondern wie wir mit uns selbst umgehen.
Was krank macht, sind folgende Punkte:
Wenn wir über unsere Grenzen gehen.
(Hochsensible haben halt Probleme, Grenzen zu setzen…)
Wenn wir gegen unser Naturell leben und unsere Individualität verstecken / unterdrücken.
(Man muss sich halt anpassen in dieser Welt.)
Das eigene Selbst nicht wertschätzen.
(Meine Eltern konnten mir keine Liebe geben.)
Mangelnde Selbstliebe / Selbstachtung / Selbstakzeptanz.
(Ich kann mich nicht annehmen, wie ich bin.)
Destruktive Beziehungen.
(Männer / Frauen sind halt so… Das ist meine Dualseele. Hier kann ich durch Schmerzen & Leid etwas lernen…)
Ich möchte Dich ermutigen,
Deine Einzigartigkeit & Sensibilität wertzuschätzen
Hochsensibilität ist ein wunderbares Geschenk. All jene HSP, die (noch) emotional verletzt oder deprimiert sind und Abgrenzungsprobleme haben, sind eingeladen, ihre Wunden zu heilen und die unbewussten Familienmuster zu klären, die hinter so vielen psychosomatischen Beschwerden stecken. Auch ich habe einige Jahre gebraucht, um mich aus diesen alten Konditionierungen und Versteckspielen zu befreien, doch meine Hochsensibilität möchte ich auf keinen Fall gegen ein dickes Fell eintauschen.
Sobald wir uns aus den alten Mustern der Selbstverleugnung befreien, kann die hochsensible Veranlagung in ihrem Glanz erstrahlen, der mit einem authentischen, sensiblen und in sich gefestigten Bewusstsein einhergeht.
Ich bin dankbar für meine Hochsensibilität, weil…
Ich durch sie einen ganz feinen Sinn für die Natur habe. Ich kann mich an Farben, Düften, Blüten, Bäumen und dem Wasser in der Natur erfreuen. Sie vermitteln mir ein mystisches Gefühl der Verbundenheit mit allem Leben.
Ich durch meine genaue Beobachtungsgabe und Empathie Menschen sehr gut einschätzen kann und mich in sie hineinfühlen kann, was mir sehr hilft in meiner Arbeit als Coach und Beraterin.
Ich unendlich viel Phantasie besitze, die ich in meiner Kreativität auslebe.
Ich mich freuen kann sanften Berührungen, Tanz, Musik und Kunst im Allgemeinen.
Ich durch sie in der Lage bin, Normalität und Massenbewusstsein zu hinterfragen und über den Tellerrand zu schauen.
Ich durch sie eine ganz ausgeprägte Intuition besitze, die mir sehr hilft im Alltag.
Ich teilweise telepathische Phänomene mit für mich wichtigen Menschen erlebe.
Sie mich lebendig macht und ich meine Lebendigkeit intensiv spüren, fühlen und genießen kann.
Sie mich dazu anregt, dem Stress der Großstadt zu entfliehen und ein gesundes Leben auf dem Land zu führen.
Sie mich dazu nötigt, authentisch zu sein, was meine Bedürfnisse und Grenzen angeht.
Ich durch sie Verbundenheit in Beziehungen und Freundschaften viel tiefer empfinde.
Ich stark nach dem Sinn des Lebens suche und mich immer wieder öffne für neue, spirituelle Erkenntnisse und Phänomene.
Ich durch sie einen ganz individuellen Berufs- und Lebensweg gegangen bin.
Meditatives Natur-Video mit Sylvia Harke
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Mehr InformationenIn diesem Video siehst Du mich in meinem Element. Ich bin am Wasserfall bei uns in den Bergen des Hochschwarzwaldes und habe ein inspirierendes, meditatives Video geschaffen, in dem ich meine Naturverbundenheit zum Ausdruck bringe. Auch eine wunderbare Facette meiner Hochsensibilität: mein künstlerisches Schaffen und Streben.
Live Seminare für sensitive Frauen
Zirkel 1: Weisheit, Leichtigkeit, Kreativität und Flow erfahren. Archetypen der sensitiven Frauen: Die Heilerin, die Künstlerin
aktueller Termin: 08.-10.02.2019 am Bodensee. Im geschützten Kreis der Frauen werden wir ein kraftvolles, nährendes und ermutigendes Energiefeld aufbauen, das an uralte Frauenzusammenkünfte erinnert und die Teilnehmerinnen ermutigt, endlich ihre Kraft zu leben und ihr Potential zum Ausdruck zu bringen. Weitere Infos: https://hsp-academy.de/project/frauen-seminare
Mein neues Kartenset und das Frauenbuch für Hochsensible
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Mehr InformationenWofür bist Du dankbar in Bezug auf Deine Hochsensibilität?
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Ich freue mich darauf, Deinen Text zu lesen.
Sylvia Harke
Hier erfährst Du mehr über mich und meinen persönlichen Weg.
Zunächst war es für mich sehr anstrengend damit umzugehen. Da in meinem Umfeld es immer noch Menschen gibt, die damit nicht klar kommen. Sie glauben, dass ich es als Ausrede nutze. Doch ich habe es akzeptiert, denn ich bin für mein Leben verantwortlich.
So lerne ich mich jeden Tag ein weiteres Mal näher kennen.
Hallo liebe Sylvia,ich bin sehr glücklich über meine Hochsensibilität.Danke auch immer für deine Blogbeiträge,hilft mir immer sehr.
Schönen Tag noch!
Liebe Grüße
Birgit Zander
Ich bin dankbar für meinen Gefühlsreichtum, den ich durch HSP habe. Mir war gar nicht klar, dass viele andere den, in so einem Maß, nicht haben. Erst durch das Lesen von ihrem Buch zu HSP ist mir das klar geworden. Aber es bedeutet auch eine große Lernaufgabe im Umgang, dafür bin ich nicht immer dankbar. Vor allem da mein Kind auch HSP ist und wir in den selben Momenten an unsere Grenzen kommen. Da bräuchte ich meine Energie für mich und bin stattdessen für zwei verantwortlich. Denn von einem kleinen Kind kann man nicht verlangen, sein HSP selbst auszutarieren. Ich hoffe mein Kind wird später dankbar sein, jemandem an seiner Seite zu haben, der ihn in diesem Umfang verstehen kann. Anders als es bei mir war. Und das Gefühl in einem Gefühlsspiegel zu blicken, ist auch ein wunderbares, dass ich nicht missen möchte.
Ich bin dankar für meine höhere Sensitivität, weil sie mich in so vielerlei Hinsicht die Welt intensiver und tiefer wahrnehmen lässt. Ich sehe, fühle, erkenne und verstehe Vieles, das anderen verborgen bleibt. Das ist eine unglaubliche Bereicherung für mein Leben.
Bin dankbar für meine Hochsensibilität. Dadurch habe ich mehr Einfühlungsvermögen . Auch meine Kreativität ist groß. Habe immer neue Ziele. Bloß die Anpassung macht mir große Probleme.
Ich bin dankbar für jeden neuen Tag, die Bücher von dir und auch deine Artikel helfen mir, mich so zunehmen,wie ich bin. Leider hat es bis jetzt noch nicht geklappt, Menschen persönlich kennenzulernen, die auch so fühlen wie ich. Ich hatte zwar mal im vergangenen Jahr kurzen Kontakt zu 2 Personen, aber so wirklich hat es nicht funktioniert. Wahrscheinlich lebt jeder schon zu sehr in seiner eignen Welt. Aber,ich bin auch ganz gern für mich allein…
Hallo, liebe Silvia
Du sprichst mir mit diesem wunderbaren Artikel aus dem Herzen, in jeder Hinsicht. Dass ich hochsensibel bin, wurde mir bereits als Kind gesagt – vom damaligen Diakon unserer katholischen Gemeinde. Was genau das aber bedeutet, habe ich erst Jahrzehnte später herausgefunden. Als ich bereits zu oft über meine Grenzen gegangen war, ich jahrelang mit aller Macht versucht habe, mich der Gesellschaft anzupassen und am Ende doch gescheitert bin. Die Folge: eine Persönlichkeitsstörung in Kormobidität mit einer rezidivierenden Depression.
Seit ich begriffen habe, was Hochsensibilität bedeutet, weiß ich, dass ich zu lange Raubbau an meiner Seele betrieben habe.
Und ja, es fällt mir heute noch schwer, gegenüber anderen Menschen von meiner besonderen Wesensart zu sprechen, zu erklären, warum z. B. es mir Schwierigkeiten bereitet, längerfristig zuzuhören, wenn jemand ohne Punkt und Komma auf mich einredet. Inzwischen weiß ich, dass ich Ruhe und Abstand brauche, wenn mein Kopf mit Eindrücken überfüllt ist und zu platzen droht. Ja, es macht mir Probleme, unter Menschen zu sein, vor allem, wenn es größere oder große Gruppen sind.
Stimmen, Geräusche im Hintergrund, Emotionen – alles strömt zugleich auf mich ein und das zerrt auf Dauer. Aber ich weiß mittlerweile auch um die andere Seite meiner Hochsensibilität. Ich kann die Schönheit und Fülle der Natur, Bilder, Farben, Musik und Bücher auf eine einzigartige Weise genießen – nein. Ich sehe, lese, höre und rieche nicht nur, nein. Ich lebe und fühle all das sehr tief, etwas, das vielen anderen Menschen verwehrt ist. Ich habe ein reiches Innenleben und unendlich viel Fantasie, auch wenn ich sie auf Grund meiner Erkrankung oftmals nicht zur Gänze ausleben kann. Ich besitze die Fähigkeit, mich in andere einzufühlen und ja, ich kann gut zuhören, solange das Gespräch tiefgehend ist und mein Gegenüber nicht pausenlos von einem Thema zum anderen springt. Ich habe eine gute Intuition, die mich, wenn ich es zulasse, meistens auf den richtigen Weg leitet. Ich vermag ganzheitlich zu denken und sehe daher vieles, bevor es anderen auffällt. Und das möchte ich all meiner Probleme zum Trotz nicht eintauschen gegen eine normale oder niedrige Sensibilität. Mein Weg ist noch lang, doch ich habe schon vieles erkannt und gelernt, auch Dank deiner Bücher, Artikel und seit Kurzem nutze ich auch deine geführten Meditationen.
Liebe Grüße, Conny
Liebe Conny,
ich bin leider denselben Weg gegangen wie du. Ich habe jetzt mit 55 Jahren erkannt, dass ich hochsensibel bin. Habe jetzt zum dritten Mal eine Depression. Ich habe mich in meinem Beruf als Lehrerin so verausgabt, dass ich nun mit meinen Nerven so am Ende bin, dass ich mich für längere Zeit krank schreiben lassen muss. Vielleicht kann ich meinen Beruf gar nicht mehr ausüben. Ich habe das Wohl der Kinder immer über meins gestellt und natürlich stand ich den Eltern immer mit Rat und Tat zur Seite. Dann erst kam die Familie zu ihrem Recht und ich selbst viel zu selten. Nachdem ich auf Sylvias Seite gestoßen bin und gerade zwei ihrer Bücher lese (Seite für Seite, mit langen Denkpausen), ist mir klar, was ich mir über die Jahre angetan habe. Aber ich habe auch Schuldgefühle meiner Familie gegenüber. Ich hoffe nun, dass ich alles Stück für Stück aufarbeiten und irgendwann mit meiner Hochsensibilät umgehen kann. Es wäre schön, wenn wir Hochsensiblen zusammen stehen könnten, um diese Gesellschaft lebenswerter und liebenswerter zu machen. Obwohl ich natürlich den Normalsensiblen nicht absprechen möchte, dass auch sie empathisch sein können.
Ich wünsche euch allen alles Gute auf eurem Weg.
Herzlichst Irina