Transpersonale Psychologie
Der Begriff und dieses Thema wurde in den 1960er Jahren geprägt. Die transpersonale Psychologie ist eine Weiterentwicklung der humanistischen Psychologie, deren bekanntester Vertreter vor allem Erich Fromm war.
Die transpersonale Psychologie befasst sich mit den Grenzthemen des Seins: Der Frage nach dem Sinn des Lebens, dem pränatalen Bewusstsein, der Frage der Seele und außergewöhnlicher Bewusstseinszustände, sowie der spirituellen Entwicklung eines Menschen. Grenzgebiete, Grenzerfahrungen, spirituelle Krisen und Nahtodeserfahrungen gehörten genauso zu diesem Themengebiet wie die Erforschung von Trance, Schamanismus, Atemtechniken und heilsamen Ritualen.
Begründer der transpersonalen Psychologie waren zum Beispiel Abraham Maslow, (mit seiner Bedürfnis-Pyramide) Roberto Assagioli, (er entwickelte eine imaginative Therapie) Stanislav Grof, (er erforschte LSD und entwickelte das holotrope Atmen) und Ken Wilber (er entwickelte eine integrale Theorie der Bewusstseins-Evolution).
Abraham Maslow hat den Begriff „Peak Experiences“ geprägt, die auch „Transpersonale Erfahrungen“ genannt wurden und außergewöhnliche Bewusstseinszustände, wie Erleuchtung, Einheitsbewusstseins, Trance usw. beschreiben.
Auch eine Frau Elisabeth Kübler Ross mit ihren Forschungen zur Nahtodeserfahrungen hat einen wesentlichen Beitrag zur transpersonalen Psychologie geleistet.
Die amerikanische Psychotherapeutin, Geschichtenerzählerin und Buchautorin Clarissa Pinkola Estés hat mit ihrem Buch „Die Wolfsfrau“ erstmals einen weiblichen Zugang in die Welt der spirituellen Psychologie aufgezeigt. In ihrer bahnbrechenden Arbeit bezieht sie sich auch auf die Archetypen von C.G. Jung. Ich habe zu ihrem Buch auch einen wunderbaren Podcast eingesprochen und einen Blogartikel schrieben.
Steven Foster und Meredith Little aus den USA möchte ich auch zu den modernen Vertretern der transpersonalen Psychologie zählen. Sie haben die Reife-Rituale der Native Amerikans erforscht und bieten in der School of lost Borders Seminare für Jugendliche an, die an der traditionellen Visions-Suche der „Indianer “ anknüpfen.
Man kann auch Viktor Frankl (ein Ausschwitz Überlebender und Arzt aus Wien) und seine Logotherapie als einen Aspekt der transpersonalen Psychologie betrachten. Carl Gustav Jung (der den Begriff der Archetypen prägte) hat, wie Erich Fromm, den Weg für sie alle Vertreter der transpersonalen Psychologie bereitet.
Mein eigener Zugang
zur transpersonalen Psychologie
Als ich 1996 anfing Psychologie zu studieren, hatte ich große Erwartungen. Ich beschäftigte mich ja bereits seit meinem 12. Lebensjahr mit Spiritualität, dem Sinn des Lebens und wollte das Mystische, Unsichtbare ergründen. Durch den Verlust meiner Großmutter im Jahr 1991 beschäftigte ich mich intensiv mit dem Thema Sterben, Bewusstsein, Leben nach dem Tod und Reinkarnation. Ich kam zu dem Schluss, dass es ein Bewusstsein geben muss, das uns am Leben erhält und bis heute glaube ich persönlich ganz klar an ein Leben nach dem physischen Tod und an Reinkarnation, wie viele andere Milliarden Menschen auch auf diesem Planeten.
Nun, um es kurz zu machen: meine Erwartungen an die Universität wurden enttäuscht. Aber das konnte mich nicht davon abhalten, meine tiefe Sinnsuche fortzusetzen. Die akademische Psychologie besteht aus Zahlen, Statistiken und umfangreichen Theorien zum Menschen. Einen großen Teil meines Studiums befasste ich mich mit der Neuropsychologie: der Wissenschaft vom Gehirn. Medizin und Psychologie haben das Modell entwickelt, dass sich Bewusstsein aus der Aktivität des Gehirns entwickelt, also abhängig ist von der Aktivität der Hirnzellen. In der Wissenschaftsarena gibt es keinen Platz für Spiritualität. Es gibt nur wenige Ausnahmen, die sich auf dieses heiße Terrain heran wagen.
Gibt es ein Bewusstsein ohne Gehirn? Gibt es eine Seele?
Zahlreiche Berichte im Bereich der Nahtoderlebnisse haben ja das ganze Konzept schon widerlegt. Denn es gibt auch Bewusstsein ohne Hirnaktivität. Vielleicht hast Du schon von dem Bestseller „Blick in die Ewigkeit“ von Dr. Eben Alexander gehört? Genau dieser Mann, selbst ein Arzt und Neurochirurg, erkrankte an einer lebensbedrohlichen Hirnhautentzündung, die ihn für sieben Tage ins Koma versetzte. Was er da erlebte, stellte sein ganzes Weltbild auf den Kopf. Er berichtet, wie viele andere vor ihm, von einer Welt des Bewusstseins jenseits des Körpers. Sein Buch ist weltweit zum Bestseller avanciert und berührt die Menschen in ihrer Seele.
Die abstrakte Wissenschaft jedoch will von einer Existenz der Seele nichts wissen. Das solle man doch der Religion überlassen. Doch gerade die Psychologie ist die Schnittstelle zwischen Spiritualität, Medizin und Menschenkenntnis. Es sind Psychologen und Ärzte, die am Bett eines Hirntoten entscheiden, ob er „klinisch tot“ ist und seine Organe für Organtransplantationen entnommen werden können. Wenn jemand an die Existenz einer Seele glaubt und darum weiß, wird er eine solche Frankensteinmedizin nicht unterstützen. Durch unseren grenzenlosen Materialismus erlauben wir gesellschaftlich solche Entwicklungen, die in traditionellen Kulturen von je her tabu waren.
Ist das Gerede von der Seele, Vorahnungen und
Spiritualität usw. nur Hokuspokus?
Andererseits gibt es auf dem Esoterikmarkt auch Anbieter, die tatsächlich Scharlatane sind und ihren Kunden nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Es ist gut, wenn Du skeptisch bist, es ist wichtig, dass Du alles hinterfragst, was sich in diesem bunten Kosmos von Esoterik, Seelsorge, Spiritualität und Heilen so tummelt. Es wird viel Geld verdient mit der Sehnsucht des Menschen nach Sinn, Erleuchtung und Erlösung. Und dennoch lohnt es sich, tiefer in dieses Thema einzusteigen.
Was ist spirituelle oder
transpersonale Psychologie?
Während meines Studiums absolvierte ich dann ein Praktikum an der Habichtswald Klinik in Kassel, die ausdrücklich transpersonale Elemente in ihrem Klinikalltag integriert hat. Es gibt weltweit einige Ärzte, Psychologen und Philosophen, die diese Themen bekannt gemacht haben. Zum Beispiel Stanislav Grof, Dr. Sylvester Walch, Dr. Michael Newton oder Ken Wilber, um nur einige zu nennen.
Dabei geht es um folgende Bereiche:
- Der Einsatz von Meditation oder Atemtechniken zur Erlangung veränderter Bewusstseinszustände.
- Die Erforschung des Einflusses von pränatalen Erlebnissen. (Das Bewusstsein von der Zeugung bis zur Geburt eines Embryos, Fötus, ungeborenen Babys.)
- Die Erforschung von Bewusstsein jenseits der Persönlichkeit. Dazu gehören auch Erfahrungen im kollektiven Unterbewusstsein, Erleuchtungszustände, Forschung zu Reinkarnation.
- Die Suche nach dem Sinn des Lebens und nach einer höheren Ordnung im Kosmos.
- Der Umgang von spirituellen Sinnkrisen.
- Die Erforschung des Bewusstseins jenseits des Gehirns.
- Das praktizieren traditioneller Techniken zur Bewusstseinserweiterung: Atemtechniken, Meditation, Dunkelretreats, Trance…
- Die Erforschung von Phänomenen, wie sie beim Familienaufstellen geschehen: intelligente Felder, Gruppenbewusstsein.
- Die Erforschung von Medialität, luzidem Träumen, Vorahnungen und allem, was bisher als „nicht wissenschaftlich“ galt.
Psychologie zwischen Leben, Werden und Vergehen
Nehmen wir an, es kommt eine Mutter in die Praxis eines Psychologen, deren Sohn mit 12 Jahren bei einem Verkehrsunfall gestorben ist. Diese Mutter ist im wahrsten Sinne des Wortes totunglücklich. Sie kommt über den Verlust ihres Sohnes einfach nicht hinweg. Eine Psychologie, die die Existenz der Seele verneint, kann dieser Frau keinen Trost anbieten. Und ihre mystischen Erfahrungen, wenn sie zum Beispiel nachts von ihrem Kind träumt, werden als unterbewusste Verarbeitung abgetan.
Dennoch sollten wir uns davon nicht abhalten lassen, nach der WAHRHEIT zu suchen. Nach Antworten auf die Sinnfragen des Lebens. Es bleiben die wesentlichen Fragen erhalten.
- Wer bin ich?
- Woher komme ich?
- Wohin gehe ich, wenn mein Körper stirbt?
- Was ist der Sinn des Lebens?
Materialisten haben so viel Angst vor diesen Fragen, dass sie lieber ihr Bewusstsein in einen Computer speisen würden, nur um nicht sterben zu müssen. Es gibt ernsthafte Bestrebungen in diesem Bereich. Man spricht dabei von „Transhumanismus“. Das ist eine gefährliche Entwicklung, die uns suggeriert, die Technik, der Fortschritt und der Materialismus würden uns Unsterblichkeit anbieten.
Zurück zu unserem Fallbeispiel. In der transpersonalen Psychologie würden wir es uns erlauben, Kontakt mit dem Bewusstsein des verstorbenen Jungen aufzunehmen. Zum Beispiel durch eine geführte Imagination, durch eine Familienaufstellung oder durch ein Gebet. Ja, es ist alles möglich. Und was wahr ist, entscheidet der Klient nach seinem Gefühl. Wenn die Mutter sagt: „Ja, ich kann mein Kind spüren.“ Dann werde ich ihr das nicht ausreden, sondern die Mutter unterstützen, bei ihrer Wahrnehmung zu bleiben.
Fallbeispiel: Die Intuition als Stimme der Seele rettet Leben!
In einer meiner Beratungen sprach ich mit einer kraftvollen Frau, die ihre Initiation als intuitive Frau kurz vor der Geburt ihres Kindes erlebte. Weil sie wie eine Löwin für ihre Wahrnehmung kämpfte, konnte ihr ungeborenes Kind aus der Lebensgefahr gerettet werden: in letzter Minute! Was war geschehen? Jana (der Name wurde geändert) war schon im Krankenhaus. Der Geburtstermin verstrich ohne Wehen. Plötzlich spürte sie einen erschütternden Alarm in sich. Obwohl die Blutwerte und andere Untersuchungen keinerlei Gefahr signalisierten, wusste die Mutter, dass ihr Kind im Todeskampf war. Mehrere Tage lang bat sie um einen Kaiserschnitt, der ihr verweigert wurde. Ihre Anspannung wurde immer größer, die Aggression auch. Frauen verspottet man in solchen Gefühlsausbrüchen oft als „hysterisch“ oder als „irrational“. Dieses Wort leitet sich übrigens von dem Griechischen Begriff „Hystera“ ab, was Gebärmutter heißt.
In diesem Fall schrie die Gebärmutter förmlich nach Hilfe. Das Kind erlebte eine Schwangerschaftsvergiftung und drohte im Bauch zu ersticken. Die Mutter nahm ihre letzte Kraft zusammen und forderte unmissverständlich, dass der Kaiserschnitt sofort eingeleitet werden soll. Als man das Kind holte, fanden die Ärzte es in grünem Fruchtwasser. Es musste auf die Intensivstation, weil es lebensbedrohlich vergiftet war. Niemand entschuldigte sich bei der Mutter. Man hatte ja medizinisch nichts falsch gemacht. Zum Glück konnte das Kind gerettet werden und ist heute gesund. Dieses Beispiel ist mir eindringlich im Gedächtnis geblieben. Dieses Erlebnis war für Jana ein Weckruf, endlich ihrer inneren Sehnsucht zu folgen und ihr Leben authentisch zu gestalten.
Wir alle wären gut beraten, wenn wir wieder lernen würden,
auf die Stimme der Intuition zu hören,
auch wenn es nicht für alles wissenschaftliche Beweise gibt.
Die spirituelle Dimension von Coaching und Psychotherapie
Warum ist es wichtig, die Spiritualität und Psychologie miteinander zu verbinden? In der Psychotherapie und im Coaching geht es häufig darum, sich wieder mit dem Leben zu versöhnen. Wie viele Menschen sind schockgefroren durch Traumata, Verluste, Einsamkeit und Enttäuschungen?
Es geht im Grunde genommen immer um die diese Fragen:
Werde ich geliebt?
Bin ich gewollt vom Leben?
Was ist gut und was ist böse?
Hat Gott mich vergessen?
Bin ich zur Strafe hier?
Warum passiert mir das alles?
Unsere größte Verletzung liegt immer im Gefühl des Getrenntseins. Und dieser Urschmerz lässt uns unser Herz verschließen. Wir zweifeln dann an unserer Liebenswürdigkeit, an der Liebe überhaupt, erkennen keinen Sinn im Leben. Es folgen Erstarrung, Depression und innere Leere. Wenn wir uns mit dem Leben und unserem Schicksal versöhnen wollen, brauchen wir eine größere Perspektive auf unsere eigene Biografie. Wir brauchen Ermutigung, um unser Herz wieder zu öffnen und dabei spielt es eine große Rolle, ob ich das Leben als eine Zufallsmaschinerie betrachte oder den Kosmos als bewusstes, lebendiges und liebendes Wesen begreife.
Dieser Urschmerz spiegelt sich in unseren Trennungsthemen: Geburt und Tod, Abtreibung, Vertreibung, Scheidung, Verlust, Umzug, verlorener Zwilling usw. All diese Themen berühren unser Urtrauma: Das Gefühl des Getrenntseins vom Göttlichen, von der Liebe. Das lässt sich nicht mit Statistiken lösen. Das geht nur durch das Gefühl, durch veränderte Bewusstseinszustände, durch Versöhnung, Vergebung und die Öffnung des Herzens für eine höhere Wahrheit.
Die spirituelle Psychologie kann uns da weiterhelfen, Antworten auf die Kernfragen unseres Lebens zu finden. Wir dürfen keine Angst vor diesen Themen haben, nur weil sie als „unwissenschaftlich“ gelten.
Unsere tiefe Verbundenheit mit dem Kosmos
In meiner Beratungspraxis spielt die spirituelle Psychologie eine große Rolle. Ich bin offen, wenn es um Fragen nach den Grenzgebieten des Lebens geht und nehme jede Äußerung meiner Klienten ernst, auch wenn sie mysteriös erscheinen. Es darf keine Tabus geben. Es gehört alles dazu. Und genau deshalb teile ich hier mit Dir ein mystisches Erlebnis, das ich zuvor nur in meinem Buch „Hochsensibel- Was tun?“ veröffentlicht hatte.
Wie sich die Seele meines Vaters von mir verabschiedete
Bei der Verarbeitung des Verlustes von meinem Vater, zuerst als Kind durch die Scheidung meiner Eltern und dann 2003 durch seinen plötzlichen Tod, hat mir die Spiritualität sehr geholfen. Aber nicht nur das. Ich erlebte, wie sich die Seele meines Vaters 3 Tage vor seinem Tod von mir verabschiedete. Damals lebte ich am Bodensee und fuhr mit dem Zug von Singen nach Konstanz nach der Arbeit nach Hause. Ich war müde und hatte die Augen geschlossen. Plötzlich sprach mich ein Mann im Zugabteil an. Er fragte mich, ob ich ihm einen Gefallen tun könnte. Ich war total genervt, vermutete eine Anmache. Dann fragte er mich direkt, ob ich ihn segnen könnte! Ich war total verstört. Was wollte dieser Mann? Mein Herz schlug bis zum Hals, ich wusste, dass ich in eine seltsame Situation geraten war. Der Fremde erkannte meine Verwirrung und erläuterte seine Situation. Er kämpfte gegen seine Alkoholsucht an und schilderte mir, dass er jetzt zu einem Kampf fährt, wo er gegen seine Sucht symbolisch im Sport kämpfen würde. Auf dem Boden stand eine Tasche, in der ich seine Sportkleidung vermutete. Dann sagte er noch, seine Mutter hätte ihm gelehrt, dass man in solchen Situationen den Segen einer „heiligen Frau“ erbeten soll. Ich war geschockt und spürte, dass er es ernst meinte. Ich sah mich außerstande, ihn zu segnen. Aber ich setzte mich zu ihm ins andere Abteil. Damals fuhren noch die alten Züge am Bodensee und wir waren da mehr geschützt, obwohl auch eine andere Frau im Abteil mitbekam, was geschah.
Ich betete mit ihm zu Gott, dass er die Kraft haben möge, seine Sucht zu überwinden. Eine Träne lief über seine Wange und kurz nachdem ich fertig war, bedankte er sich und sprang auf, um bei der nächsten Station auszusteigen. Doch damit ist die Geschichte nicht beendet. Drei Tage später erhielt ich den Anruf von der Polizei, dass mein Vater in Köln verstorben war. Auch er kämpfte seit Jahren mit der Alkoholsucht und ich bin sicher, dass dieses mystische Erlebnis sein Abschied von mir war. Das lässt sich nur über die Seele erklären. Die ausführliche Geschichte habe ich in meinem Buch „Hochsensibel- Was tun?“ geschrieben.
Aufgrund dieser und vieler anderer Erfahrungen bin ich zutiefst überzeugt, dass es etwas Großes gibt, das uns am Leben erhält, dass wir mehr sind als nur ein Gehirn, das denkt, dass wir weiterleben nach dem physischen Tod. Und aus genau diesen Erkenntnissen ziehe ich meine Kraft und Zuversicht in den Beratungen mit meinen Klienten.
Was denkst Du darüber?
Ich würde mich freuen, wenn Du mir Deinen ehrlichen
Kommentar hier im Kommentarfeld hinterlässt. Danke.
Sylvia Harke
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Hallo, liebe Sylvia,
ich bin der Meinung, dass die Spiritualität und Psychologie durchaus
zusammen zuführen sind! Und dies durchaus „sinnstiftend“ oder zumindest
„sinnfördernd“ für die Menschen wäre. Ein „Hauptproblem“ in unserer
Gesellschaft ist aus meiner Sicht der Verdrängungsumgang mit dem Thema
Tod!!
Viele Menschen denken doch, dass mit dem physischen Tod „alles“ vorbei
wäre.
Vor mir aus soll und darf natürlich jeder glauben, was er/sie will. Nur
stellt „der Glaube der Materialisten“ das Leben als bloßen Zufall dar!
Und wenn das eigene Leben nicht mehr in einem höheren Sinnzusammenhang
erlebt wird, wird es halt schnell sinnlos! Die Folgen sind
gesellschaftsweit unübersehbar! (Suchterkrankungen, Depressionen,…)!
Ich selbst hatte vor gut zwei Monaten einen Unfall im Straßenverkehr als
ich als Fußgänger von einem Auto umgefahren worden bin. Der
Polizeibeamte, der Unfall aufgenommen hatte, sagte mir später, dass ich
unglaubliches Glück gehabt hätte und ein zweites Mal Geburtstag feiern
könne! Und in der Tat: Es fehlten nur wenige Zentimeter, die zwischen
Leben und Tod entschieden haben. Außer ein paar Schrammen habe ich aber
nichts abbekommen, auch kein Trauma!! Zumindest hat sich bisher nichts
in die Richtung gezeigt. Ich glaube, dass mir in diesem Zusammenhang der
Glaube an ein Leben im „Jenseits“ für das Leben im „Diesseits“
geholfen hat!
Ein Grund mehr Spiritualität und Psychologie zusammen zubringen! Liebe
Grüße, Michael Heuser
Liebe Sylvia,
herzlichen Dank für Deinen Blogartikel.
Auch ich glaube daran das wir bei unserem Tode lediglich die Menschliche Hülle abstreifen und nach Hause zurück kehren ins Universum.
Ich hatte selber schon einige einschneidende Erlebnisse, die garkeinen anderen Schluss zulassen. Vor Jahren dachte ich erst, ich würde verrückt, doch man empfahl mir dann ein Buch von Arthur Forte (ob der Name richtig geschrieben ist weis ich nicht mehr) „Leben nach dem Tode“ , durch das mir bewusst wurde dass ich nicht verrückt bin. Heute bin ich überzeugt davon das wir auch in Kontakt treten können mit unseren Heim gegangenen Seelen.
Herzlichst, Erika Auberger
Liebe Sylvia,
danke dafür, dass Du diese bewegenden Gedanken mit uns teilst. Ich habe mein Psychologiestudium auch als unbefriedigend empfunden – das habe ich hier genauer beschrieben:
https://www.ssoar.info/ssoar/discover?filtertype_0=thesoz&filter_0=theory-practice&filter_relational_operator_0=equals&filtertype=journal&filter_relational_operator=equals&filter=Psychologie+und+Gesellschaftskritik
Es war schon schlimm genug, dass ich in der Ausbildung nicht gelernt habe, wie ich sinnvoll arbeiten kann. Aber existentielle Themen, Fragen nach Sinn und Ziel nicht nur der psychologischen Arbeit sondern auch des Lebens- da durfte frau nicht mal an die Frage denken.
Nach dem Studium habe ich mich viel mit Chansongesang und in diesem Zusammenhang auch mit der Kommunikation zwischen Schauspielern mit dem Publikum und untereinander beschäftigt.
Da gibt es diese wortlose Verständigung, die mit Körpersprache allein nicht erklärt werden kann. Du weißt, wo der Szenenpartner räumlich und zeitlich ist, obwohl du ihn hinter den Kulissen oder eine Gruppe von Statisten gar nicht sehen und auch nicht hören kannst – und ihr kommt genau gleichzeitig – wie verabredet – von unterschiedlichen Seiten auf die Bühne. Das ist ohne ein Mindestmaß an Telepathie nicht hinzukriegen.
Du findest es – unabhängig von der physikalischen Raumtemperatur – kalt oder warm im Raum – je nach dem, welche Stimmung du vom Publikum her erspürst.
Oder diese Phänomene, dass ich und mein Szenenpartner sekundengenau gleichzeitig zum Telefonhörer greifen, weil wir eine neue wichtige Idee ganz dringend miteinander teilen wollen. Auch die besonderen Seelenzustände – der Flow <(eine Art Trance), der dich durch ein Lied, ein Bild, eine Aufführung trägt, so dass du dich mit quasi traumwandlerischer Sicherheit durch dein Programm bewegst, der Zustand von Aufgedrehtheit, der nach der Aufführung noch lange anhält und dann plötzlich das Gefühl des Energieabfalls – auf einmal ist keine Kraft mehr da, alles weg, wie eine Marionette mit zerschnittenen Fäden oder wie ein Spitzensportler nach einem Wettkampf.
Dann auch die besondere Verwundbarkeit, die diese Öffnung für telepathische Verständigung in der Szene mit sich bringt – und du musst schnell (meist auf die harte Tour) lernen, deine telepathischen Kommunikationskanäle auch wieder zu verschließen, um nicht von den negativen Vibrationen, die so in der U-Bahn oder einem gewöhnlich Finanzamt herumwabern – überflutet zu werden. Es gab Zeiten, da habe ich regelmäßig auf dem Weg zur Arbeit im Büro Gesangsübungen auf den Text „Bleib mir vom Lei-ei-ei-be“ gesungen, um mich vor Eintritt in diese schwierige Welt zu schützen . inzwischen kann ich meinen kleinen imaginären Schutzkreis auch lautlos um mich ziehen.
Gute Schauspiel- und Gesangslehrer kennen all das und begleiten dich auf deinem Weg da durch –deshalb bin ich lieber zu ihnen gegangen als zu Psychologen. Es ist wirklich bedauerlich, dass die akademische Psychologie all das negiert und die Beschäftigung damit verweigert. Naja, müssen wir eben selber machen. Und es ist ungeheuer wichtig, dieses Feld nicht den Scharlatanen und Geldschneidern (die es haufenweise gibt) zu überlassen.
Deshalb wünsche ich Dir, dass Du einen guten Weg für Dein neues Thema findest. Vielleicht gehen wir mal eine Strecke gemeinsam? Vielleicht schicken wir uns Postkarten von besonders schönen Reiseetappen?
Liebe Grüße
Margret
Liebe Sylvia
Ich denke, dass sich die Situation im Fach Psychologie im letzten Jahrzehnt schon geändert. Du bist ja auch schon einige Jahre weg von der Uni. Durch die „positive Psychologie“ wird allmählich eine Brücke zur Spiritualität geschlagen. Man hat gesehen, dass die „klassische“ Psychologie sehr gut Störungen beschreiben kann, aber heilen war durch die Methoden der herkömmlichen Psychologie schwer möglich. Und durch die positive Psychologie wurde die Psychologie nicht nur ein Fach für Störungen und Geisteserkrankungen, sondern auch für Menschen die sonst gesund leben, aber nicht glücklich in ihren Leben waren.
Ich bin kein Psychologe, aber ich habe sehr viel darüber gelesen. Und die Psychologie hat mir sehr geholfen Störungen, die ich hatte zu verstehen und zu beschreiben. Nur heilen kann man sie nur, wenn man den spirituellen Lehrern folgt.
Liebe Sylvia
Dein persönliches Seelenerlebnis im Zug hat mich sehr berührt und ich fing gleich an zu weinen. Irgend etwas was tief in mir verankert ist wurde mit deiner Geschichte berührt. Ich finde grad keine Worte dafür und „verstehe“ es auch (noch?) nicht.
Auf alle Fälle danke fürs Teilen deiner Gedanken und Sichtweise und Erlebnisse. Für mich gewinnt die spirituelle Dimension stetig an Wichtigkeit und das Heilungspotential einer ganzheitlichen Herangehensweise scheint riesig zu sein.
Herzlich, Cyrill
„Ist das Gerede von der Seele, Vorahnungen und
Spiritualität usw. nur Hokuspokus?“
Nein, ich denke nicht. Ich habe einen persönlichen Zugang zu dem Thema und ich spüre, dass Gott mich nie verlassen hat, auch wenn ich den Glauben an ihn zwischenzeitlich verloren hatte. Gott habe ich als System erlebt, in dem alles verbunden ist, es ist kein Wesen oder eine Wesenheit.
Menschen, die ein Nahtoderlebnis hatten oder aus lebensbedrohlichen Situationen entkommen sind stellen es auch nicht infrage, wenn sie eine übermenschliche Kraft entwickelten, daraus zu entkommen. Ich denke diese Kraft ist die Seele, und die kann sich auch vom Körper trennen, um sich selbst zu retten.
Spiritualität muss kein festgelegtes Konzept sein und muss sich auch nicht durch Wissenschaft wie die Psychologie rechtfertigen lassen.
Wenn man in einen Rechtfertigungszwang gerät, dann ist es nicht wahr oder nicht aus eigenen Erfahrungen entstanden. Dann braucht man aber auch nicht mit Leuten darüber diskutieren, die recht haben wollen.
Als mein Vater letztes Jahr gestorben ist, rieß er mich mit sich in einen Zwischenzustand, in dem die Zeit aufgehoben war. Er hatte uns, seine Familie, auf seinen Tod vorbereitet, sagte, bsp, dies ist der letzte Winter, im nächsten Frühjahr bin ich endlich frei und werde meinen Körper verlassen. Er war auch sehr krank.
Warum ich die Verbindung zu ihm auch nach seinem Tod nicht trennen konnte? Er hatte sehr hohe Erwartungen an mich, sagte z.B., niemand würde ihn so gut verstehen wie ich. Dabei konnte ich ihm nicht helfen, aber ich habe ihm vergeben, bis zuletzt, für die Isolation, in die er mich mitgenommen hat. Er hat um uns, seine Familie, einen Schutzkreis gezogen, indem ich mich immer sicher gefühlt habe, aber es war eine bröckelige Sicherheit. Es war die Isolation seiner selbstgewählten Einsamkeit, die so faszinierend und so kalt war. Dabei wollte er immer nur das Beste für die Menschen, nur konnte er es nicht ausdrücken.
Nach seinem Tod war die Zeit eine Zeitlang aufgehoben. Weil ich selber schonmal fast tot war, konnte ich ihn gut dahin begleiten. Es gibt dazu auch das Tibetische Totenbuch, was Hinterbliebene in einem Trauerfall helfen kann.
Nur allmählich wachte ich von diesem abgehobenen Zustand wieder auf. Ich führte ein Abschiedsritual durch, um die Verbindung zu trennen. Mein älterer Bruder war mit dabei, mit ihm kann ich gut darüber reden. Ich bin zwar sehr dankbar darüber, was mein Vater mich gelehrt hat, ich werde aber nie wie er. Natürlich tragen die Kinder etwas weiter, weil sie ein Teil der Eltern sind. Deswegen ist Vergebung und Versöhnung auch so wichtig, um kommende Generationen nicht mit den Vor-Vor-Themen zu belasten. Ich bin sehr dankbar, dass er jetzt frei und ohne Leid ist und das ich die Verbindung, die sehr viel Verantwortung bedeutete, abgeben konnte.
Hallo Sarah,
danke für Deinen ausführlichen Kommentar zu meinem Blogartikel. Ich kann aus eigener Erfahrung auch sagen, dass immer, wenn jemand aus der Familie verstorben war, mein Bewusstseinszustand auch in ganz andere Bereiche gewandert ist, als sonst. Das hat immer mehrere Monate gedauert, es war wie ein Schweben in einer anderen Dimension, kann ich kaum beschreiben…
herzliche Grüße
Sylvia
Ja, mehrere Monate….nach dem Tibetischen Totenbuch sind es sogar 3 Monate, bis die Seele durch den Bardo, die Zwischenwelt, fliegt. Dort kann sie abirren, weil es dort viele Geister, Dämonen und andere Seelen oder sowas gibt. Diejenigen, die das in einem Buddhistischen Kurs lernen, begleiten denjenigen durch dieses Reich. Danach, nach dem Totenbuch, kann die Seele wiedergeboren werden oder verbleibt dann dort, im Himmel, wo sie angekommen ist. Oder auch Nirvana? ich weiß selber nicht, wie weit ich mit diesem Konzept gehen kann, da ich eigentlich nicht an Wiedergeburt glaube.
Herzliche Grüße
Sarah